90 Tage Routine

90 Tage bis zur Routine: Wie Händler*innen Content-Rhythmen wirklich etablieren

„Wir posten jetzt regelmäßig.“ Mit diesem Vorsatz starten viele Handelsunternehmen ins neue Jahr oder in eine neue Saison. Die ersten Wochen klappt es, doch dann kommt der Alltag dazwischen: Lieferengpässe, Personalplanung, Aktionen im Laden. Der Rhythmus bricht ab, Social Media steht wieder still und die Motivation sinkt.

Das Problem liegt selten am fehlenden Willen. Händler*innen wollen sichtbar sein, Kundschaft erreichen und Beziehungen pflegen. Doch was fehlt, ist eine verlässliche Struktur. Ohne Plan bleiben gute Absichten genau das: Absichten.

Was die Forschung über Routinen weiß

Die Psychologin Phillippa Lally von der University College London hat untersucht, wie lange es dauert, bis neue Verhaltensweisen zur Gewohnheit werden. Das Ergebnis: Im Durchschnitt sind es rund 66 Tage. Manche Routinen stellen sich schneller ein, andere benötigen deutlich länger, teilweise bis zu 254 Tage. Der Mythos von den „21 Tagen“ hält sich hartnäckig, ist aber falsch.

Die Erklärung: Das Gehirn benötigt Wiederholung, um neue Abläufe zu automatisieren. Erst wenn ein Verhalten regelmäßig wiederkehrt, entsteht eine Art Abkürzung. Was anfangs Anstrengung erfordert, läuft später wie selbstverständlich.

Für den Handel bedeutet das: Content wird erst dann zur Routine, wenn er konsequent über Wochen und Monate hinweg wiederholt wird. Einzelne Aktionen oder spontane Impulse sind wichtig, aber sie ersetzen keine verlässliche Taktung.

Struktur entscheidet über Erfolg

Viele Händler*innen starten voller Energie und mit guten Ideen, scheitern aber an fehlender Klarheit. Was genau soll kommuniziert werden? Wer ist verantwortlich? Wann erscheinen die Beiträge? Ohne diese Fragen zu beantworten, bleibt es bei motivierten Einzelaktionen.

Ein typisches Beispiel: Ein Team nimmt sich vor, jede Woche etwas auf Instagram zu posten. In der ersten Woche klappt es, in der zweiten wird improvisiert, in der dritten verschieben sich Termine. Nach vier Wochen ist das Projekt ins Stocken geraten. Nicht, weil die Idee schlecht war, sondern weil Struktur fehlte.

Erfolgreiche Händler*innen kombinieren deshalb zwei Dinge: Wiederholung, die Routinen entstehen lässt, und Struktur, die dafür sorgt, dass der Rhythmus eingehalten wird.

Vom Vorsatz zum System

Im Content-Alltag heißt das konkret:

  • Ein Thema wählen, das klar auf die Unternehmensziele einzahlt.
  • Einen Hauptkanal bestimmen, in dem regelmäßig veröffentlicht wird.
  • Einen festen Slot einplanen, der im Kalender steht wie eine Ladenöffnung.
  • Eine Person oder ein kleines Team benennen, die Verantwortung übernehmen.

So entsteht ein verlässlicher Ablauf, der mit der Zeit leichter wird. Kundschaft erkennt die Regelmäßigkeit, baut Vertrauen auf und verbindet Inhalte stärker mit der Marke.

Der 90-Tage-Starterplan als Hebel

Genau an dieser Stelle setzt der Kompaktkurs Content-System und Rhythmus an. Statt nur Vorsätze zu formulieren, arbeiten Händler*innen mit einem 90-Tage-Starterplan. Dieser Zeitraum ist bewusst gewählt: lang genug, um Routinen zu verankern, und kurz genug, um überschaubar zu bleiben.

Der Plan gliedert sich in drei Phasen:

  1. Start: Erste Inhalte veröffentlichen, einfache Kennzahlen festlegen.
  2. Stabilisierung: Den Rhythmus prüfen, Evergreen-Beiträge als Reserve anlegen, erste Ableitungen testen.
  3. Verstärkung: Wirkung messen, Formate variieren, weitere Kanäle gezielt ergänzen.

So wird aus einem guten Vorsatz ein tragfähiges System, das Händler*innen entlastet und gleichzeitig Wirkung im Markt entfaltet.

Fazit

Content im Handel scheitert selten an Ideen, sondern an Routinen. Die Wissenschaft zeigt: Es dauert zwei bis drei Monate, bis Neues wirklich greift. Wer diese Zeit mit Plan und Struktur überbrückt, hat die Chance, eine nachhaltige Gewohnheit aufzubauen.

Der Kurs Content-System und Rhythmus bietet dafür Werkzeuge, die im Alltag funktionieren: vom Arbeitsblatt bis zur klaren Slot-Planung. So wird aus „Wir posten jetzt regelmäßig“ eine Routine, die auch nach 90 Tagen trägt.

Für eine vertiefende Darstellung zur Entstehung von Gewohnheiten: mehr erfahren.

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